Anerkennungsstelle für Saat- und Pflanzgut

Vermehrung von Sommergetreide, Gräsern, Leguminosen und Ölpflanzen 2025

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Die Vermehrungsfläche von Sommergetreide in Niedersachsen beträgt in diesem Jahr 2.541 ha und hat damit gegenüber dem Vorjahr um 626 bzw. 19,8 % abgenommen. Davon sind außer Hafer alle Getreidearten betroffen. Wieder zugenommen dagegen hat die Gräser-Vermehrung. Die Vermehrung von großkörnigen Leguminosen hat gegenüber dem Vorjahr abgenommen.

Vermehrung von Futtererbsen
Vermehrung von FuttererbsenEric Preuß
Für die Vermehrung der Arten der meisten Sommerungen mussten die Anmeldungen bis Ende April bei der Anerkennungsstelle in Hannover vorliegen. Dazu zählen das gesamte Sommergetreide, Leguminosen (außer Überwinterungsanbau wie z.B. zunehmend bei Ackerbohnen sowie Rotklee und Luzerne zur Nutzung des zweiten Samenschnitts), Gräser (außer Weidelgräser zur Nutzung des zweiten Samenschnitts), Ölpflanzen ohne Überwinterungsanbau sowie andere Futter- und Gründüngungspflanzen wie z.B. Ölrettich und Phazelia. Anmelder sind die Züchter bzw. Sortenschutzinhaber oder von diesen beauftragte Vertriebsfirmen. Bei Sorten ohne Sortenschutzinhaber in Deutschland melden ggf. Vertriebsfirmen in eigener Verantwortung die Vermehrungen an. Da erfahrungsgemäß auch nach den vorgegebenen Terminen Nachmeldungen von Vermehrungsvorhaben erfolgen und auch bei der Feldbesichtigung vom Feldbesichtiger noch Flächenänderungen festgestellt werden, handelt es sich bei allen hier genannten Flächenangaben um vorläufige Werte.

Die Vermehrung von Sommergerste in Niedersachsen hat um 427 ha bzw. 25,7 % gegenüber dem Vorjahr abgenommen und beläuft sich auf 1.237 ha. Bedeutendste Sorte ist hier im vierten Jahr in Folge Lexy mit 396 ha, allerdings um rund 40 % verminderter Fläche. Fast gleichauf folgt LG Caruso mit 384 ha und damit um 260 h angestiegener Vermehrungsfläche. Mit deutlichem Abstand folgt RGT Planet mit 119 ha. Die Vermehrung von Sommer-Hafer ist wieder im Aufwind und beträgt 612 ha; bedeutendste Sorte im fünfzehnten Jahr in Folge ist Max mit 296 ha. Sommerweizen wird im Umfang von 299 vermehrt; bedeutendste Sorte ist hier wiederum im vierten Jahr in Folge Broca mit 91 ha. Die Vermehrung der „kleinen“ Sommer-Wechselformen von Roggen und Triticale erfolgt im Umfang von 67 bzw. 79 ha.

In den Tabellen für die sechs vermehrten Sommergetreidearten sind die Vermehrungsflächen aller Sorten mit einer (in 2025 vorläufigen) Vermehrungsfläche von 10 ha oder mehr genannt.

Hartweizen sowie Hirse und Mais werden bisher aufgrund der klimatischen Anforderungen nicht in Niedersachsen vermehrt.

Vermehrung von Deutschem Weidelgras
Vermehrung von Deutschem WeidelgrasEric Preuß
Die Vermehrung von Gräsern hat in Niedersachsen nach dem letztjährigen Rückgang wieder zugenommen, um 197 auf 3.040 ha bzw. 6,9 % gegenüber dem Vorjahr. In der Tabelle sind alle Arten dargestellt; die Vermehrung zugenommen hat vor allem bei Welschem Weidelgras, während Deutsches und Einjähriges Weidelgras abgenommen haben. Die Vermehrung von Leguminosen ist um 199 ha auf 2.023 ha entsprechend 9 % zurückgegangen. Bei Rotklee für den 2. Schnitt ist der Anmeldeschluss erst am 1. Juli erreicht. Deshalb dürfte die Vermehrung Kleinkörniger Leguminosen noch umfangreicher als dargestellt werden. Mit 1.754 ha Vermehrungsfläche ist die Vermehrung großkörniger Leguminosen auf das vorvorjährige Niveau zurückgefallen. Die Vermehrungsflächen der übrigen Fruchtarten sind ebenfalls in den Tabellen dargestellt. Unter den sonstigen Arten sind z. B. Emmer, Buchweizen und Zucker- und Futterrüben zu finden. Bei Rübensamen findet unter unseren klimatischen Bedingungen keine Produktion von Zertifiziertem Saatgut statt, es werden nur hohe Stufen auf kleinen Zuchtgartenflächen vermehrt.

 

Rotklee-Vermehrung
Rotklee-VermehrungEric Preuß
Die Produktion ökologisch erzeugten Saatguts weist bei Sommergetreide mit 882 ha von 2.541 ha Gesamtvermehrungsfläche also mehr als einem Drittel (34,5 %) einen relativ hohen Anteil aus, bei Wintergetreide dagegen sind es nur 11,4 %. Die Vermehrung ökologisch erzeugten Getreidesaatgutes hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Bei Leguminosen dominiert klar ökologische Vermehrung: 1.167 ha und damit 57,7 % werden ökologisch vermehrt. Im Gräserbereich werden lediglich 167 ha und damit 5,5 % ökologisch vermehrt.